Schlesien ist eine ehemalige, wirtschaftlich bedeutsame preußische Ost-Provinz in Mitteleuropa.

Wappen Schlesiens

Schlesien hat eine sehr bewegte Geschichte und gehörte zu unterschiedlichen Reichen, Nationen und Herzogtümern:
Ab etwa 100 n.C. war Schlesien von den keltisch-germanischen Lugiern/vandalischen Silingen und später von slawischen Stämmen besiedelt. 1163 errichtete Friedrich Barbarossa die beiden schlesischen Herzogtümer Breslau und Ratibor. 1241 wurden große Teile des Landes von Mongolen zerstört und von deuschen Siedlern sowie slawischer Bevölkerung wieder aufgebaut.

Ab 1249 gehörte Schlesien zu Österreich, 1327 wurde der König Johann von Böhmen Lehnsherr und ab 1348 gehörte es zum Heiligen Römischen Reich. 1526 ging Schlesien an die Habsburger. 1742 fiel der Großteil von Ober-Schlesien nach dem 1. Schlesischen Krieg zwischen Preußen und Österreich als “Herzogtum Schlesien” an Preußen, der Südteil bildete bis 1918 das Kronland Österreich-Schlesien.

Nach dem ersten Weltkrieg teilte sich Schlesien in die Provinzen Oberschlesien (Regierungsbezirk Oppeln) und Niederschlesien (Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz) auf. Nach der Forderung Polens nach Oberschlesien erhielt Polen nach Völkerbundsratsbeschluß des östlichen Teil Oberschlesiens. 1934 wurden die beiden Provinzen wieder vereinig und 1941 wurde die Provinz Oberschlesien wiedererschaffen.

Mit der Westverschiebung Polens nach dem Zweiten Weltkrieg blieben nur noch ca. 700.000 Schlesier in Schlesien zurück. Die Gebiete Schlesiens wurden unter “vorläufige polnische Verwaltungshoheit” gestellt und gehören erst seit 1990 völkerrechtlich zu Polen. Lediglich das Gebiet westlich der Oder und Neiße fiel an Sachsen (DDR/Deutschland), weitere kleinere Teile an Tschechien.