Der Volkssturm im Zweiten Weltkrieg

Der “Volkssturm” wurde im September 1944 aufgestellt und sollte als entscheidende Reserve von ca. 6 Millionen “Volksstürmmännern” bei der Verteidigung des Deutschen Reiches gegen den anrückenden Feind eingesetzt werden. Der "Volkssturm" war eine massenhafte Mobilisierung von Zivilisten im nationalsozialistischen Deutschland während der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Inmitten des sich abzeichnenden Zusammenbruchs der deutschen Fronten und der vorrückenden Alliierten wurde der Volkssturm, wörtlich übersetzt als "Volkssturm" oder "Volkswehr", ins Leben gerufen. Diese improvisierte und massenhafte Mobilisierung von Zivilisten sollte das letzte Aufgebot sein, um die drohende Niederlage abzuwenden.

Gründung des Volkssturms

Adolf Hitler ordnete die Gründung des Volkssturms am 25. September 1944 an. Die Idee dahinter war, die Bevölkerung direkt in die Verteidigung Deutschlands einzubeziehen und den Eindruck einer entschlossenen Gegenwehr zu erwecken. Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren, die zuvor nicht im Militär gedient hatten, wurden zur Teilnahme aufgerufen. Diese Männer wurden mit einer begrenzten Auswahl an Waffen ausgestattet und in lokale Einheiten organisiert, die oft von älteren Veteranen oder Reserveoffizieren geführt wurden.

Der Volkssturm unterstand dem Befehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler. Ihre Angehörigen waren durch die Armbinde mit Aufschrift “Deutscher Volkssturm – Wehrmacht” erkennbar. Die Männer des Volkssturms wurden zumeist in Heimatnähe zum Bau von Verteidigungsstellungen und Sicherungsaufgaben eingesetzt, um die kämpfende Truppe zu entlasten.

Militärische Bedeutung des Volkssturms

Aufgrund der kurzen Ausbildungszeit und der meist unzureichenden Ausrüstung war der Volkssturm militärisch oft nur von geringem Wert gegen den hochgerüsteten Gegner. Vor allem an der Ostfront gab es unter dem Einfluß der eigenen Propaganda und der sowjetischen Kriegsverbrechen jedoch auch zahlreiche erfolgreich kämpfende Einheiten, wie z.B. ca. 15.000 Volkssturm-Angehörige, die die Stadt Breslau bis Kriegsende tapfer mit verteidigten.

Der Volkssturm sollte als eine Art letzter Ausweg dienen, um die Eindringlinge aufzuhalten. In der Praxis war die Wirksamkeit des Volkssturms jedoch begrenzt. Die meisten der rekrutierten Zivilisten hatten keine militärische Ausbildung oder Kampferfahrung. Die knappen Ressourcen und die unzureichende Ausrüstung trugen weiterhin dazu bei, dass der Volkssturm wenig Einfluss auf den Kriegsverlauf hatte. Die mangelnde Vorbereitung und fehlende militärische Disziplin führten oft zu einem schnellen Zusammenbruch dieser improvisierten Einheiten.

Die Propaganda versuchte jedoch, den Eindruck zu erwecken, dass der Volkssturm eine bedeutende Verteidigungslinie sei. Dieser Versuch, den Kampfgeist der deutschen Bevölkerung aufrechtzuerhalten, ging Hand in Hand mit der bereits bestehenden nationalsozialistischen Propaganda, die das Bild einer starken und unbezwingbaren Nation vermittelte. Die Beteiligung am Volkssturm wurde oft als patriotische Pflicht dargestellt, und es wurde versucht, eine Atmosphäre von nationaler Einheit zu schaffen.

Volkssturm - Zusammenfassung und heutige Bedeutung

Der Volkssturm war jedoch in erster Linie ein Produkt der zunehmenden Verzweiflung des nationalsozialistischen Regimes. Die deutsche Führung erkannte den unaufhaltsamen Vormarsch der Alliierten und griff zu dieser letzten verzweifelten Maßnahme, um dem unausweichlichen Zusammenbruch entgegenzuwirken. Dieses Kapitel der Geschichte unterstreicht die drastischen Auswirkungen von Krieg und Ideologie auf die Massenmobilisierung und die ungewöhnlichen Maßnahmen, zu denen Menschen in Extremsituationen gezwungen werden können.

In der heutigen Zeit dient der Volkssturm als Erinnerung an die Verwundbarkeit von Gesellschaften in Krisenzeiten und an die Bedeutung der Wachsamkeit gegenüber Ideologien, die zu solchen Extremen führen könnten. Es ist ein Mahnmal für die Tragödie des Krieges und die Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen, um solche Ereignisse in Zukunft zu verhindern.