Bei dem deutschen Widerstand handelt es sich nicht um eine einheitlich auftretende und handelnde Bewegung, sondern vielmehr um eine Fortsetzung der politischen Vielfalt und Gegensätze aus der „Weimarer Republik“.

Im Gegensatz zu den übrigen europäischen Widerstandsbewegungen gegen Hitlers Expansions- und Gewaltherrschaft standen in Deutschland auf der einen Seite der kommunistische Widerstand, auf der anderen Seite die bürgerlichen, konservativen, militärischen, christlichen und sozialistischen Widerstandsgruppen. Diese deutschen Widerstandsgruppen standen sich eher mißtrauisch und unversöhnlich gegenüber.

Entsprechend wurde der deutsche Widerstand in der Nachkriegszeit auch unterschiedlich behandelt: in der westlichen BRD stand die Bewegung des 20. Juli 1944 sowie die Geschwister Scholl im Vordergrund, in der unter kommunistischem Einfluß stehenden DDR der „antifaschistische Kampf“.

Gerade in der Struktur des totalitären NS-Regimes wurden auch eher unpolitische Abweichler Gegenstand der polizeilichen Verfolgung.

Hier unterscheiden sich:

  1. die eher privaten, verbotenen Handlungen wie Abhören ausländischer Radiosendungen, regimekritische Witze, Unterstützung verfolgter Personen, etc. und
  2. die aktiven Widerstandsformen wie Planungen zum gewaltsamen Umsturz und der Bildung einer neuen Regierung.

Viele der späteren Widerständler, vor allem aus dem konservativen Lager, standen dem neuen, antidemokratischen und totalitären Regime zunächst sogar positiv gegenüber und sahen in ihm die erwünschte Ablösung der Weimarer Republik. Diese loyalen und von der Bevölkerung getragenen Einstellungen kippten erst mit der Wende des Krieges 1942/1943.

Andere Gruppen wie die Sozialisten und Kommunisten wurden hingegen von Anfang an verfolgt.