Befreit durch den Sieg in Afrika landeten am 10.07.1943 die Alliierten auf Sizilien. Nach dem Sturz Mussolinis am 25.07.1943 schloss die italienische Minderheitsregierung am 03.09.1943 einen Waffenstillstand mit den Alliierten ab.

Der Sturz Mussolinis

Durch die Landung der Alliierten in Sizilien wurde Italien zum Kriegsschauplatz. Die langjährigen Weggefährten Mussolinis wandten sich zunehmend von ihm ab und beriefen mit 28 führenden Persönlichkeiten am 24.07.1943 erstmals im Palazzo Venezia wieder den „Faschistischen Großrat“ ein und berieten die Lage. 19 Mitglieder des Rats präsentierten daraufhin frühmorgens am 25.07.1943 ein mehrheitlich beschlossenes aber unverbindliches Dokument, das den Sturz des Duces sowie die Übergabe des Oberbefehls an König Viktor Emanuel III beinhaltete. Mussolini traf sich daraufhin mit dem König, der jedoch ebenfalls auf einen Rücktritt bestand und bereits Amtsgeschäfte übertragen hatte, woraufhin Mussolini widerstandslos abgeführt wurde.

Der Sonder-Waffenstillstand Italiens

Der US-General George S. Pattonin der Nähe von Brolo, Italien 1943 (Quelle: 111-SC-246532. National Archives Identifier: 531335)

Die Regierung Badoglio war daraufhin in einer schwierigen Lage: zum einen wollte man den Deutschen Bündnistreue zeigen, zum anderen wurden parallel Kontakte zur alliierten Führung aufgenommen, um eine weitere Zerstörung Italiens zu vermeiden. Dies erfolgte u.a. über als Gefangenenaustausch getarnte Gespräche, wobei sogar auch eine alliierte Luftlandung in Rom diskutiert wurde. Wie später auch gegen Deutschland forderten die Alliierten eine bedingungslose Kapitulation, Italien hingegen nur einen Waffenstillstand. Über alle dem schwebte die Gewissheit, dass die Deutschen zugreifen könnten – u.a. wurde das Gebiet in und Rom bereits verstärkt und Badoglio und dem König rannte die Zeit davon. Darüber hinaus verteidigten die Deutschen Truppen Sizilien äußerst zäh, so daß erst mit deren Rückzug am 17.08.1943 die alliierte Landung auf dem italienischen Festland geplant und am 02.09.1943 umgesetzt wurde

Der „Fall Achse“

Nach dem Sturz des Duces rechnete Hitler bereits vorausschauend mit dem Ausscheiden Italiens aus den Achsenmächten und plante den „Fall Achse“. Dieser sah folgendes vor:

  1. Rücknahme der Front sowie Räumung von Korsika und Sardinien
  2. Die italienischen Streitkräfte sollten „neutralisiert“ werden
  3. Militärische Befehlszentralen sollten besetzt werden
  4. Alle Flugzeuge werden beschlagnahmt
  5. Die Flotte wird blockiert

Die Regierung Badoglios schloss ab 03.09.1943 tatsächlich einen Waffenstillstand und der „Fall Achse“ trat in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Deutschen Mittelitalien jedoch schon voll unter Kontrolle: die Streitkräfte in Nord-Italien wurden durch Rommel gefangen genommen, die in Süd-Italien durch Kesselring entwaffnet. Am 10.09.1943 wurde Rom übergeben. Badoglio und der König mussten fliehen und agierten nur noch als Schattenregierung unter den Alliierten.

Die Befreiung Mussolinis

Hitler plante die Befreiung Mussolinis und beauftragte das XI. Fliegerkorp damit, ihn in den Abruzzen aufzuspüren. Am 12.09.1943 besetzte das I. Batallion des 7. Fallschirmjäger-Regiments die Talstation der Drahtseilbahn zum Gran Sasso und eine Kompanie befreite zusammen mit einem SS-Kommando. Mittels Lastengleiter schwebten die Einheiten vor das Sporthotel, das als Gefängnis für den Duce agierte. Die Wachmannschaften leisteten keine Gegenwehr und Mussolini wurde mittels eines Fieseler Storch – Flugzeugs über München ins Führerhauptquartier „Wolfsschanze“ gebracht und übernahm am 15.09.1943 wieder die „oberste Leitung des Faschismus in Italien“.

Mussolini leitet die „Repubblica Sociale Italiana“ von seinem neuen Amtssitz in Salo am Gardasee weiter und versuchte den Faschismus mit seinen sozialistisch-republikanischen Wurzeln neu zu stärken, fand hierfür jedoch im kriegsmüden Italien kaum Unterstützung und wurde von Deutschland kontrolliert.

Die Schlacht am Montecassino

US-Soldaten des 370. Infantrie Regiments auf dem Marsch durch die ital. Stadt Prato vor einer Gebirgskette (Quelle: Bull, April 9, 1945. 111-SC-205289. National Archives Identifier: 531277)

Der Montecassino ist ein 519 Meter hoher Berg und beherbergt die Gründungsabtei des Benediktinerordens. Berg und Ort bildeten dabei das Zentrum der deutschen Verteidigungslinie „Gustav“. Am 18.01.1944 griffen britische und amerikanische Truppen die Verteidigungsstellung an mit dem Ziel, die Verteidiger zu binden und die Landung von US-Truppen in Anzio zu unterstützen. Die Briten verzeichneten leichte Geländegewinne, die US-Amerikaner hingegen mussten sich nach Gegenangriffen und 2000 Toten Soldaten wieder in die Ausgangsstellung zurückziehen. Auch weitere Angriffe des französischen Expeditionskorps im Norden sowie weiterer US-Truppen im Süden scheiterten. Ab dem 25.01.1944 starteten die Alliierten eine dauerhafte Offensive, aber sowohl die Umgehungsversuche durch US-Truppen als auch weitere französisch Angriffe scheiterten erneut.

Die wertvollen Kunstschätze der Abtei wurden von deutschen Truppen bereits vorausschauend nach Rom in Sicherheit gebracht, bevor dann alliierte Bomberverbände ab 15.02. ohne Rücksicht auf die kulturellen Schätze der Menschheit die Abtei in einen Trümmerhaufen verwandelten. Deutsche Fallschirmjägerverbände gruben sich in die Trümmer ein und schlugen abermals Angriffe von britischen Kolonialverbänden ab. Nach massivsten weiteren Bombardierungen durch 800 alliierte Maschinen scheiterte auch der nächste Angriff, diesmal durch neuseeländische Truppen. Durch die geplante Landung in der Normandie unter Zeitdruck gesetzt, schickten die Alliierten Angreifer nun – nach einem Artillerieschlag aus über 2000 Geschützen in der Nacht auf den 12.05.1944 – alle verfügbaren Truppen in einen 4. Angriff, wonach sich das XIV. Deutsche Panzerkorps zurückziehen musste und die Front wankte und der völlig zerstörte Montecassino am 17.05.1944 nach 4 Monaten erbitterten Kämpfen geräumt wurde.

Durch die alliierte Landung in Anzio am 22.01.1944 von 6 Divisionen mit ca. 70.000 Mann, 237 Panzern und 50 Geschützen wurde zwar ein sicherer Brückenkopf gebildet – sie schafften es aber nicht, die rückwärtigen deutschen Verbindungen abzuschneiden und konnten erst am 23.05.2944 mit dem deutschen Rückzug ausbrechen.