Während des Kriegsalltags stand die Ausbildung der Jugend in den drei Waffengattungen (Heer, Marine, Luftwaffe) für die Wehrmacht und auch die Waffen-SS im Vordergrund.

Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren wurden hierzu amtlich einberufen und in Wehrertüchtigungslagern (WEL) zusammengefaßt (auch „Reichsausbildungslager“ genannt“), in denen sie eine intensive, mehrwöchige militärische Grundausbildung erhielten, die oft die Überbrückungs-Phase bis zur Einberufung darstellte. Zur Ausbildung gehörten sportliche Wettkämpfe und das Erlernen von militärischen Fähigkeiten wie Tarnung und Waffenkunde sowie politische Themen zur Weltanschauung und dem Rassenverständnis der Nationalsozialisten.

Die Wehrertüchtigungslager,  die zur Hitlerjugend (HJ) gehörten, wurden seit 1939 vom „Amt für körperliche Ertüchtigung“ veranstaltet. Die Ausbildung übernahmen zunächst HJ-Führer, später vor allem auch ehemaligen Frontsoldaten. Die Härte der Ausbildung hatte vor allem bei den Jüngeren gesundheitliche aber auch weltanschauliche Folgen, so daß für sie die Schulen und die gewöhnliche betriebliche Ausbildungen in den Hintergrund traten.

Weiterführender Link:
> Das Wehrertüchtigungslager im Wurzacher Schlosspark