Nach der Besetzung Frankreichs und der Etablierung des Vichy-Regimes hoffte Hitler nun auf die Friedensbereitschaft Englands. Der Nachfolger Chamberlains, Winston Churchill, sah England jedoch weiterhin als Welt- und Seemacht und setzte auf das militärische Eingreifen der nur noch formall neutralen USA, die die Alliierten jedoch bereits massiv mit Material und Waffen unterstützten und damit indirekt bereits längst in den Krieg eingriffen hatten. Dies war der Grund, weshalb Churchill die Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich aufrecht erhielt und Hitler damit zum Handeln zwang.

„Wir werden an den Stränden kämpfen, wir werden auf den Landeplätzen kämpfen, wir werden auf den Feldern und auf den Straßen kämpfen, wir werden auf den Bergen kämpfen; wir werden uns niemals ergeben!“

(Britischer Premierminister Winston Churchill in einer Rede vor dem Unterhaus am 04. Juni 1940)

Feuerwehrleute und Mitglieder der „London Auxiliary Fire Fighting Services“ in einer Kriegsübung bei Greenwich, London ca. Juli 1939 (Quelle: 306-NT-901-19. National Archives Identifier: 541892)

Hitler befahr daher die Vorbereitungen zu einer deutschen Invasion in England unter dem Decknamen „Unternehmen Seelöwe“. Voraussetzung für eine erfolgreiche Invasion war jedoch die Lufthoheit der deutschen Luftwaffe, die am 13. August 1940 mit ihrer Offensive begann. Dieser Kampf ging als „Luftschlacht um England“ in die Geschichte ein.

Neben Zielen, die für den Luftkampf relevant waren, wie Flughäfen und Radarstationen wurden auch massive wirtschaftliche und psychologische Bombardements von Großstädten – vor allem London – sowie von Industriezentren durchgeführt, bei denen auch die neuen deutschen „Wunderwaffen“ die V1 und die V2 (V = Vergeltungswaffe) zum Einsatz kamen.

Die Kampfvorteile auf englischer Seite zwangen die Luftwaffe nach langen verlustreichen Kämpfen zum Abbruch der Offensive. Die Engländer verfügten über ein einsatzbereites Radarsystem, mit dem sie die Angriffsverbände früh orten konnten. Die britischen Jagdflugzeuge „Hurricane“ und vor allem die „Spitfire“ erwiesen sich den deutschen Jägern als mindestens ebenbürtig. Abgeschossene Piloten konnten auf englischer Seite neu eingesetzt werden, die deutschen Piloten wanderten hingegen in die Kriegsgefangenschaft.

„Wenn ein einziges englisches Flugzeug unsere Luftabwehr durchbrechen kann, wenn eine einzige Bombe auf Berlin fällt, dann will ich Meier heißen“

(Hermann Göring)

Ein weiteres Problem war die Reichweite der deutschen Jäger, die nach dem Flug über den Ärmelkanal meist nur wenig Treibstoff für die Kämpfe hatten und die angreifenden Bomberverbände nicht ausreichend decken konnten, so dass diese teilweise ungeschützt den englischen Jägern ausgeliefert waren.

Nachdem die Luftherrschaft durch die deutsche Luftwaffe nicht errungen werden konnte, war auch die angedachte Landungsoperation nicht mehr durchführbar.