Das Attentag vom 20. Juli 1944

Der 20. Juli 1944 steht als Datum für einen Anschlag auf Hitler aus militärischen Kreisen unter der Führung von Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg (1907-1944).

Bereits 1938 entschlossen sich konservative Militärs zusammen mit Diplomaten und weiteren Beamten zur Absetzung Hitlers und damit zum Landesverrat und der militärischen Verschwörung, da sie sich um die Fortsetzung der zerstörerischen Kriegspolitik sorgten. Sie scheiterten jedoch an der Ablehnung seitens der Engländer sowie an den militärischen Erfolgen Hitlers in den ersten Kriegsjahren.

Erst als 1943 eine Wende im Kriegsgeschehen eintrat, wurden die ursprünglichen Pläne wieder aufgerollt. Die beteiligten Offiziere standen dabei im Spannungsfeld ihrer deutschen, soldatischen Offiziers-Tradition und dem moralisch und aus existenziellen Ängsten heraus begründeten Hochverrat gegenüber dem Staatsoberhaupt Hitler.

Dem 20. Juli 1944 gingen zahlreiche Putsch- und Attentatsversuche voraus. Verschiedene Widerstandsgruppen und -bewegungen wie die Goerdeler-Gruppe, Beck und der Kreisauer Kreis fanden sich in der Widerstandsbewegung 20. Juli wieder. Es gab sogar Bestrebungen, die ganze politische Breite der Widerstandsbewegungen bis hin zu den Kommunisten mit einzubinden.

Gemeinsam mit Beck und Goerdeler bereitete Oberst von Stauffenberg das Attentat mit militärischer Gründlichkeit vor, wobei ihn die Geschehnisse wie die alliierte Landung in der Normandie (06. Juni 1944) sowie die zeitgleichen russischen Großoffensiven in Zeitdruck setzten. Die Verhaftung von nahen Kontaktpersonen erhöhte den Handlungsdruck weiter. Stauffenberg hatte zwar als Chef des Generalstabs des Ersatzheeres direkten Zugang zu Hitler und konnte somit das Attentat selbst durchführen, er sollte jedoch ebenfalls den Ablauf des Staatsstreichs in Berlin leiten.

Nach drei vergeblichen Anschlagsversuchen scheiterte der Putsch am 20. Juli 1944 durch eine Verkettung mehrerer Umstände. Die bei einer Lagebesprechung im Führerhauptquartier deponierte Bombe verursachte eine kleinere Explosion als geplant und Hitler entging dem Attentat ohne ernsthafte Verletzungen.

Der Putsch brach am selben Tag zusammen und Stauffenberg wurde zusammen mit seinen engsten Helfern sofort erschossen. Die Gestapo und ein eigens zusammengestelltes Sonderkommando spürte bei ihren Ermittlungen nahezu alle Beteiligten auf und vernichtete die bürgerlich-konservative Opposition sowie Teile des an der Verschwörung beteiligten preußischen Adels.