Der Zweite Weltkrieg war der größte und verlustreichste Konflikt in der Weltgeschichte mit über 60 teilnehmenden Staaten und über 100 Millionen Soldaten. Große Landstriche Europas und Asiens waren unter den Kämpfen und Bombardements verwüstet, vor allem in den letzten Kriegsjahren und -monaten erlitten die Verlierermächte Deutschland und Japan verheerende Schäden und Verluste.

Der Kriegsverlauf und das Kriegsende lösten gewaltige Flüchtlingsströme aus, Millionen Deutsche flohen aus den deutschen Ostgebieten oder wurden aus diesen vertrieben. Wer blieb setzte sich jahrzehntelangen Repressalien mit körperlicher und psychischer Gewalt aus.

Die Alliierten inzinierten erstmals Kriegsverbrecher-Prozesse und stellten ehemals führende Politiker, Militärs und Wirtschaftslenker Deutschlands und Japans vor Gericht. Von den zwischen November 1945 und Oktober 1946 in Nürnberg angeklagten 23 Deutschen wurden 12 zum Tode verurteil, 7 zu langjährigen Haftstrafen und nur 4 freigesprochen. Auch in Japan wurden im November 1946 7 Angeklagte zum Tode verurteilt. Bis heute werden noch der Kriegsverbrechen angeklagter Personen – vor allem in Hinblick auf den Holocaust – international gesucht, ausgeliefert und verurteiilt.

Neben der US-amerikanischen Besetzung Japans legte die Besetzung Deutschlands durch die 4 Siegermächte den Grundstein für die Teilung Deutschlands. Nach der Potsdamer Konferenz vom Juli-August 1945 zerbrach die reine Kriegs-Zweck-Koalition der Alliierten nach und nach aufgrund der völlig unterschiedlichen Wert- und Ideologievorstellungen der Kapitalisten und Kommunisten. Der Westen Deutschlands wurde von den Westmächten im Rahmen des amerikanischen „Marshall-Plans“ aktiv beim demokratisch-kapitalistischen Wiederaufbau zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) unterstützt, die Sowjets etablierten in Ostdeutschland ein sozialistisches System und gründeten die Deutsche Demokratische Republik (DDR). Auch Japan erholte sich schnell von den Kriegsfolgen und entwickelte sich zu einer der führenden Wirtschaftsnationen.

Das Kriegsende bedeutete aber auch das Ende der ehemaligen europäischen Großmächte England, Frankreich und Deutschland. Frühere Kolonien erklärten nach-und-nach ihre Unabhängigkeit und die Sowjetunion stieg zur zweiten großen Weltmacht neben den USA auf.

Um künftige Konflikte zu lösen, Kriege zu vermeiden und Menschenrechte zu achten, entstanden auf starker Initiative der USA hin die United Nations Organisation (UNO / Vereinigte Nationen) mit Sitz in New York, deren Charta bereits im Juni 1945 von 50 Nationen unterzeichnet wurde. Die UNO trat damit die Nachfolge des nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen und gescheiterten Volksbundes an. Noch heute steht die UNO daher unter starker Einflußnahme der USA.

Die Folgen und Schrecken des Zweiten Weltkrieges führten – neben der einheitlichen militärischen Integration in die NATO – längerfristig aber auch zu einer zunehmenden Verantwortung und Einigkeit Europas und der Gründung der Europäischen Uniion (EU), die einen innereuropäischen Krieg aus heutiger Sicht praktisch unmöglich erscheinen lässt.