Generalfeldmarschall Erwin Rommel "Der Wüstenfuchs"

Generalfeldmarschall Erwin Rommel „Der Wüstenfuchs“

Johannes Erwin Eugen Rommel (*15.11.1891 Heidenheim +14.10.1944 Herrlingen) war ein deutscher Generalfeldmarschall.

Bereits im Ersten Weltkrieg wurde Rommel als erfolgreicher Offizier ausgezeichnet. In der Weimarer Republik blieb Rommel trotz der massenhaften Entlassungen beim Militär. 1932 erfolgte die Beförderung zum Major und die Machtergreifung der Nationalsozialisten sowie die damit verbundene höhere Wertschätzung des Militärs wurde von Rommel begrüßt. Sein hervorragende taktische Brillanz bewies er 1937 als Lehrgangsleiter an der Kriegsschule in Potsdam mit der Veröffentlichung seines Buches „Infantrie greift an“ (Auflage: ca. 400.000 bis 1945!), welches großes öffentliches Aufsehen erregte. Durch die Aufmerksamkeit Hitlers wurde er 1938 zum Kommandeur des Führerbegleitkommandos ernannt und nahm diese Funktion u.a. auf dem Reichsparteitag 1936 sowie beim Anschluß Österreichs 1938 und dem Einmarsch ins Sudetenland ein.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs übernahm Erwin Rommel nunmehr als Generalmajor zunächst das Kommando über das Führer-Hauptquartier und begleitete Hitler in dieser Funktion bei zahlreichen Truppenbesuchen. Während des Westfeldzugs gegen Frankreich übernahm Rommel – trotz seines stark infantristisches Hintergrunds – auf eigenen Wunsch im Februar 1940 das Kommando über die 7. Panzerdivision. Entgegen der herkömmlichen Auffassung der Truppenführung aus dem Ersten Weltkrieg – u.a der Franzosen – prägte sein offensiver, schneller und unvorhersehbarer Führungsstil direkt bei den Fronttruppen den Ausspruch „Wo Rommel ist, ist vorn“ und galt als einer der Eckpfeiler des Blitzkrieg-Konzeptes und der Überlegenheit der deutschen Kriegsführung. Seine Panzerdivision erhielt den Beinamen „Gespensterdivision“ und Rommel wurde mit den Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und später dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet.

Nach der kläglich gescheiterten italienischen Nordafrika-Offensive gegen Großbritannien übernahm Erwin Rommel im Frühjahr1941 als Generalleutnant das Kommando über das neugegründete Deutsche Afrika Korps (DAK). Seine großes militärisches Geschick gepaart mit einer gewissen Kühnheit brachte ihm beim Gegner den Spitznamen „Wüstenfuchs“ (Desert Fox) ein. So ließ er beispielsweise seine Fahrzeuge im Kreis fahren, um durch den endlos aufgewirbelten Sand beim Gegner den Eindruck eines großen Truppenkontingents zu erwecken und diesen kampflos zum Rückzug zu bewegen.

Aufgrund der großen Erfolge wurde Erwin Rommel im Sommer 1942 mit der Eroberung Tobruks zum jüngsten Generalfeldmarschall der Wehrmacht ernannt und avanchierte unter der NS-Propaganda und dem „Mythos Rommel“ zum Volkhelden. Ab Herbst 1942 geriet das nachschubgeschwächte DAK jedoch aufgrund der erdrückenden materiellen Überlegenheit der Alliierten mehr und mehr unter Druck, was im März zur politisch motivierten Absetzung Rommels als Kommandeur führte, da er nicht als Verlierer dargestellt werden sollte. Im Mai 1943 kapitulierte das Afrikakorps.

Rommel übernahm nach der Landung der Alliierten in Italien ab Juli 1943 die Heeresgruppe B und organisierte u.a. die Besetzung Norditaliens.

„Dieser Krieg ist ein totaler Krieg. Soweit die Männer Italiens nicht mehr die Gelegenheit haben, mit der Waffe für die Freiheit und Ehre ihres Vaterlandes zu kämpfen, haben sie die Pflicht, ihre volle Arbeitskraft in diesem Kampf einzusetzen.“

Erwin Rommels Befehl vom 01.10.1943 zum Einsatz entwaffneter Italiener zur Zwangsarbeit in deutscher Kriegsgefangenschaft.

In Frankreich hatte er das Ziel, die Verteidigung des Reiches vor der erwarteten alliiierten Invasion zu organisieren und den sog. „Atlantikwall“ aufzubauen. Nach der Invasion im Juni wurde Rommel im  Juli 1944 bei einem Tieffliegerangriff schwer verletzt, was ihm das Verwundetenabzeichen in Gold einbrachte.

Seine bis Heute unklaren Verstrickungen in das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 und der damit verbundene Bruch in das Vertrauensverhältnis mit Hitler setzten ihn dermaßen unter politischen Druck, dass er vor der Alternative Selbstmord gestellt wurde, um somit einer Verurteilung vor dem Volksgerichtshof zu entgehen und seine Familie vor der Sippenhaft zu schützen. Sein Freitod per Giftampulle am 14. Oktober 1944 wurde von der Regierung in der Öffentlichkeit als tödliche Folge des Tieffliegerangriffs ausgelegt und am 18. Oktober mit einem offiziellen Staatsbegräbnis in Ulm geehrt.

„Sein Name ist im gegenwärtigen Schicksalskampf des deutschen Volkes der Begriff für hervorragende Tapferkeit und unerschrockenes Draufgängertum.“

Hitlers Tagesbefehl zu Ehren Rommels.

Nach dem Zweiten Weltkrieg führte diese vorbildliche, soldatische und „ritterliche“ Lebensführung Erwin Rommels zu zahlreichen anerkennenden Nachrufen der ehemaligen Kriegsgegner und zur Benennung von 3 Bundeswehrkasernen nach seinem Namen:

  • Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne in Augustdorf (Nordrhein-Westfalen) und in
  • Osterode (Niedersachsen) sowie die
  • Rommel-Kaserne in Dornstadt (Baden-Württemberg).

Rommels Frau Lucie-Maria Rommel brachte 1950 die Kriegsaufzeichnungen Ihres Mannes unter dem Namen „Krieg ohne Haß“ heraus.

Rommels Sohn ist der langjährige Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel.