Magnetophon-Gerät (Tonband) als technischer Fortschritt im Rundfunk ab 1942 gegenüber der selbst beschreibbaren Schallplatte.

Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht“ … 67 Jahre ist es her, als in dem „Wunschkonzert für die Wehrmacht“ die legendäre „Weihnachsringsendung“ von 1942 die Soldaten an den Fronten des Reiches und die Heimat zusammenschweißte.

Das Wunschkonzert galt als die populärste Sendung des Rundfunks in Deutschland und wurde zweimal wöchentlich im Winterhalbjahr ausgestrahlt. Es hatte alle großen Stars seiner Zeit zu Gast wie Sänger, Musiker, Schauspieler und Sportler. Zum Konzept gehörte auch das sammeln von Spenden für Bedürftige, bis Mai 1941 kamen fast 15,5 Millionen Reichsmark. In der Rubrik „Söhne für die Soldaten“ wurden die Namen Neugeborener vorgelesen, aber auch den Nachrichten von Gefallenen Soldaten wurde ein Forum gegeben.

Natürlich wurde die Sendung auch für propagandistische Zwecke genutzt und der Reichpropagandaminister Dr. Göbbels war laufend in den Vorbereitungen eingebunden. Sie greift die Erfahrungen aus den 20er Jahren aus Hörspielen und Radioreportagen zurück und nutzte das Radio gezielt als propagandistisches Mittel.

Die Weihnachtsringsendung vom Donnerstag, 24. Dezember 1942 galt als technische Meisterleistung der damaligen Zeit und schlug eine Brücke zwischen den weit ausgedehnten verschiedenen Fronten und der zunehmend unter dem Bombenterror leidenden Heimat. Der damalige Produktionsfahrplan der Sendung wurde in Privatarchiven gefunden und ist somit gut rekonstruierbar.

Einige Übertragungen wurden zur Sicherheit bereits vorher aufgezeichnet worden, falls durch technische Probleme kein direkter Kontakt hergestellt werden konnte. Auch die offenbar zufälligen Hörerkommentare mit Weihnachtsgrüßen von Familienangehörigen waren teils vorher abgesprochen und gezielt ausgewählt.

Zu den aufgerufenen Außenposten an der Front gehörten:

  • Militär-Genesungsheim in Zakopane
  • Liinahameri
  • Kertsch
  • Wjasma
  • St. Nazaire
  • Leningrad
  • Stalingrad
  • Kreta
  • Catania
  • ein französischer Mittelmeerhafen
  • Pjatigorsk
  • Rovaniemi

Die folgende, gut 4 Minuten lange Schlusssequenz ist der einzig erhaltende Tondokument der 90 Minuten langen Sendung:

(Hinweis: es ist erstauntlich, wie regelmäßig dieser Beitrag in YouTube gelöscht und von anderen Usern neu hochgeladen wird… die zuletzt eingebundene Version hat aktuell den Vermerk „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“… sehr fraglich, für welches Land denn die kulturelle Verfügbarkeit vorgesehen ist.)

In Gedenken an die für Volk und Vaterland gefallenen Söhne an allen damaligen und heutigen Fronten und eine friedliche Weihnacht allen Lesern!


Lizenzhinweis:
Friedrich Engel (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:AEG_Magnetophon_K4_1939.jpg), „AEG Magnetophon K4 1939“, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode