„Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt“ – mit diesem Zitat verabschiedete der ehem. Verteidigungsminister Struck die Landesverteidigung als primäre Aufgabe der Bundeswehr und restrukturierte die Verteidigungspolitischen Richtlinien (VPR). Auch Schäuble sprach sich für die Übernahme der US-amerikanischen Doktrin der Präventivschläge aus: „Mit Vergeltung, also einem Zweitschlag, schützen Sie unsere Bevölkerung nicht“.

All diese Argumente sind sicherlich grundsätzlich richtig, aber vom wem gehen konkrete Bedrohungen für Deutschland aus? Wo muß die Sicherheit Deutschlands verteidigt werden? Ist Afganistan eine Bedrohung, haben Afghanen vor dem Eingreifen deutscher Truppen bei uns Anschläge verübt? Wurden inzwischen endlich Atomwaffen im Irakgefunden? Wird die afghanische Sicherheit auch am Rhein verteidigt?

Auch die Ex-Verteidigungsminister Struck (SPD), Rühe (CDU) und Scharping (SPD) machen deutlich, dass Deutschland sich im Krieg befindet – welch eine erschreckende Erfahrung, wenn man sich dessen bewußt wird! Gerade das kriegsgebeutelte, hochzivilisierte Deutschland, dass in keinem Krieg der Welt mehr beteiligt sein wollte (durfte).

Wie auch immer: durch den militärischen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sind wir inzwischen keine Beobachter mehr. Die Mär einer „bewaffneten Entwicklungshilfe“ hat sich überholt, Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) macht sich zunehmend lächerlich mit der Behauptung, dass sich die Bundeswehr in Afghanistan nicht im Krieg befindet.

Der „Dschihad“ ist nichts anderes als Krieg und täglich kommen mehr und mehr unserer Soldaten in Särgen nach Hause. Seit Beginn des Einsatzes 2002 sind inzwischen schon 30 deutsche Soldaten ums Leben gekommen – sie sind nicht „umgekommen“ sonder GEFALLEN! Und ohne die finanziellen Entschädigungen der durch die Bundeswehr verursachten „collateral damages“ (Kollateralschäden an der Zivilbevölkerung) hätte die Blutrache der Afghanen den Krieg längst nach Deutschland getragen. Durch den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan haben wir uns letztendlich den globalen, finanziellen Interessen ausländischer Mächte unterworfen und haben Deutschland zur legitimen Zielscheibe gemacht.

Ich hoffe, dass nur noch sehr wenige unserer Soldaten hierfür ihr Leben lassen müssen, die Aufgaben schnell an die hiesigen Sicherheitskräfte übergeben werden können und das die deutsche Bevölkerung endlich voll hinter ihren Soldaten steht, die für sie ihr Leben risikeren… und opfern!

In Gedenken an und als Tribut für die gefallenen deutschen Soldaten in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr:

Das Lied „Ich hatt` einen Kameraden“ („der gute Kamerad“) ist unverzichbarer Bestandteil einer militärischen deutschen Trauerfeier und wird auch oftmals am Volkstrauertag gespielt. Es gehört auch bei vielen nichtdeutschen Ländern in entsprechender Übersetzung zum (militärischen) Liedgut.

Der Text lautet:

Ich hatt‘ einen Kameraden,
Einen bessern findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen,
Gilt’s mir oder gilt es dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wär’s ein Stück von mir.
Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew’gen Leben
Mein guter Kamerad!

Die Noten finden Sie frei zum herunterladen im „International Music Score Library Project„.

Nachtrag:
Bei meinen weiteren Recherchen bin ich auf einen Werbefilm von Kraus-Maffei Wegmann gestoßen und finde es sehr interessant, wie sehr die Vorstellungen der Rüstungsindustrie zu den Kampfeinsätzen noch von der allgemeinen Einstellung entfernt sind. Dies machen auch die kontroversen Kommentare des Videos bei YouTube deutlich.

Natürlich sind die Fahrzeuge für die Rüstungsindustrie ein „normales“ Produkt und das Video ein übliches Vertriebsinstrument für potentielle Käufer v.a. auch aus dem Ausland (ich kenne hierzu z.B. auch alte VHS-Werbefilme für die BO-105 von MBB). So fehlen z.B. die Hoheitsabzeichen der Bundeswehr wie Deutschlandfahne oder (Eiserne) Kreuze völlig. Die Art der Darstellung und die Einsätze der Soldaten verbunden mit ihrem Privatleben erinnern mich aber schon stark an US-Mentalitäten mit ihrer Berufsarmee: