Übersicht: das Oberkommando der Wehrmacht ("OKW")

Das "OKW" (Oberkommando der Wehrmacht) war die direkt dem Führer unterstellte Kommando- und Verwaltungsbehörde der deutschen Streitkräfte. Es wurde am 04.02.1938 von Hitler aus dem im Reichskriegsministerium arbeitende Wehrmachtamt umgebildet. Chef des OKW wurde Generaloberst Keitel, der 4 Ämter führte: das Wehrmachtsführungsamt bzw. ab 1940 Wehrmachtführungsstab (General Jodl), das Amt Auslandsnachrichten und Abwehr (Admiral Canaris), das Allgemeine Wehrmachtamt und das Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt.

Das "Oberkommando der Wehrmacht" (OKW) war während des Zweiten Weltkriegs das oberste militärische Führungsgremium der deutschen Wehrmacht, bestehend aus den drei Hauptteilstreitkräften: Heer (Landstreitkräfte), Luftwaffe (Luftstreitkräfte) und Kriegsmarine (Seestreitkräfte). Das OKW hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Planung, Ausführung und Koordination von Militäroperationen während des Krieges.

Gründung und Zusammensetzung des Oberkommando der Wehrmacht

Das OKW wurde offiziell am 4. Februar 1938 gegründet und war direkt dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, dem sogenannten "Führer und Reichskanzler" Adolf Hitler, unterstellt. Das OKW bestand aus einer Gruppe von hochrangigen Offizieren und hatte die Verantwortung, die militärische Strategie zu entwickeln, die Truppenbewegungen zu koordinieren und die Kriegsführung der Wehrmacht zu leiten.

Einer der herausragenden Führungspersonen des OKW war Generaloberst Wilhelm Keitel, der als Chef des OKW diente und eine enge Verbindung zu Hitler hatte. Zusammen mit anderen Mitgliedern des OKW, wie beispielsweise Generaloberst Alfred Jodl, war Keitel an der Umsetzung von Hitlers militärischen Befehlen und Richtlinien beteiligt.

Das Oberkommando der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg

Das OKW spielte eine zentrale Rolle in der Planung und Durchführung einiger der bedeutendsten militärischen Operationen des Zweiten Weltkriegs, darunter die Invasion Polens, die Blitzkriege gegen Frankreich und die Benelux-Länder, sowie die sowjetische Ostfrontkampagne. Es war auch für die Koordination von Ressourcen, Truppenverlagerungen und anderen Aspekten der Kriegsführung verantwortlich.

Während des Krieges entstand eine Spannung zwischen den zivilen und militärischen Führungsebenen, da Hitler oft direkt in militärische Angelegenheiten eingriff und eigenmächtige Entscheidungen traf, die die Strategie und den Verlauf der Operationen beeinflussten. Dies führte zu Konflikten und Diskrepanzen zwischen dem OKW und dem operativen Oberkommando der Teilstreitkräfte, den sogenannten "Oberkommandos des Heeres", "Oberkommandos der Luftwaffe" und "Oberkommandos der Kriegsmarine".

Mit dem zunehmenden Druck und den Niederlagen der deutschen Wehrmacht gegen Ende des Krieges verlor das OKW an Einfluss. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 wurde das OKW offiziell aufgelöst. Die Führungspersonen des OKW, darunter Wilhelm Keitel, wurden im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher angeklagt und für ihre Rolle in den Verbrechen des NS-Regimes zur Verantwortung gezogen.

Heutige Sicht auf das OKW - Oberkommando der Wehrmacht

Das "Oberkommando der Wehrmacht" bleibt ein bedeutender Teil der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und wirft Licht auf die Strukturen, Entscheidungsprozesse und die Komplexität der militärischen Führung im Kontext eines globalen Konflikts. Es verdeutlicht auch die Wechselwirkung zwischen politischen und militärischen Führungsebenen und die weitreichenden Konsequenzen dieser Beziehung auf den Verlauf des Krieges.