Der 21. April 2008 ist der 90. Todestag des Rittmeisters Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen, dem “Rote Baron“.

Der Rote Baron war mit der höchsten Anzahl an Luftsiegen eines einzelnen Piloten (80 Abschüssen an der Westfront) DAS deutsche Fliegerass im dem Ersten Weltkrieg. Bekanntes Äußeres war sein roter Dreidecker von Fokker (Fokker DR-I), mit dem er auf bis zu 185 Stundenkilometern beschleunigen konnte.

Respekt und Achtung bei seinen Feinden erwarb sich der Pilot vor allem durch seine Ritterlichkeit: Der Ehrenkodex der Jagdflieger seinerzeit umfasste sportlichen Ehrgeiz, hohe technische Affinität und gegenseitigem Respekt und Achtbarkeit. Auch sein Beiname hat englischen Ursprung, da es in der englischen Sprache keinen “Freiherr” als Titel gab und somit mit “Baron” übersetzt wurde. Auf französischer Seite wurde er auch “Le Diable Rouge” genannt, der Rote Teufel.

Manfred von Richthofen (so die gebräuchliche Kurzform seines Namens) wurde am 02. Mai 1892 in Breslau geboren und wurde am 21. April 1918 vermutlich von einem britisch-australischen Pikoten durch einen Schuß in sein Herz getötet. 1917 erschien die von ihm verfasste Autobiografie “Der rote Kampfflieger“, die den Mythos Roter Baron weiter anfachte, so daß der Fliegerheld sogar Autogramme schreiben musste. Dieser Mythos hatte natürlich auch keinen unerheblichen Einfluß auf die kaiserliche Propaganda des Ersten Weltkriegs.

Auch im Nationalsozialismus wurde der Rote Baron vor allem von dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Hermann Göring, für propagandistische Zwecke genutzt.

Pünktlich zum 90. Todestag startet ab dem 10. April 2008 in den deutschen Kinos der Film “Der Rote Baron” (Regie: Nikolai Müllerschön), der sich inhaltlich natürlich nur im begrentzen Maße an die historischen Wahrheiten hält (man beachte den Untertitel “Sein größter Sieg war Ihre Liebe” ]…]).

Der Name “Manfred von Richthofen” lebt auch bis heute noch weiter: die Bundeswehr unterhält im ostfriesischen Wittmund das Jagdgeschwader 71 “Richthofen”. Seinen Namen erhielt das Geschwader am 43. Todestag des “Roten Barons” am 21. April 1961 durch den damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke verliegen. Auch auf englischer und amerikanischer Seite gibt es viele Beispiele, wie der “Mythos Roter Baron” weiterlebt.