Wie die britsche “Daily Telegraph” vor wenigen Tagen berichtete, will sich ein 87-jähriger, ehemaliger deutscher Bomberpilot der Luftwaffe bei den Einwohnern der englischen Stadt “Bath” entschuldigen.

Willi Schludecker hatte 1942 als 21-Jähriger an den Bombenangriffen auf die Stadt Bath als Pilot einer Dornier 217E-4 teilgenommen, bei denen es über 400 Tote gab (”Baedeker”-Angriffe). Trotz anfänglicher Zweifel, ob die Briten ihm verzeihen würden, möchte Hr. Schludecker daher im April diesen Jahres an einer Gedenkveranstaltung für die Bombenopfer teilnehmen: “Der Krieg war Wahnsinn. Ich werde zurückkehren, um mich zu entschuldigen”.

Schludecker wurde im Zweiten Weltkrieg bei 120 Feindflügen insgesamt 9-mal abgeschossen und erhielt 2-mal das Eiserne Kreuz.

Gedanken zum Thema:

Es ist ein schwerer aber ehrvoller Schritt, wenn sich ein Soldat nach so vielen Jahren zu seinen Kriegstaten bekennt und nach Möglichkeiten zur Versöhnung sucht. Gerade bei den jetzt älteren Veteranen zeigt sich, dass die traumatischen Erlebnisse des Zweiten Weltkriegs nie ganz verdrängt werden konnten und sich oft erst im Alter die Möglichkeiten ergeben, sich zu öffnen. Ähnlich traumatische Erlebnisse erlebt man bei den Themen “Essen” (auch meine Großmutter lagerte immer Unmengen Konserven u.ä. ein) sowie bei den Sirenenalarm z.B. durch die Feuerwehr, der an die Zeit der Fliegeralarme erinnerte.