Semitismus gilt als unreligiöse, allerdings recht ungenaue Bezeichnung für die Gesamtheit der Juden als Volk. Antisemitismus ist Feindseligkeit, Vorurteil oder Diskriminierung gegenüber jüdischen Menschen aufgrund ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Identität. Der Begriff "Antisemitismus" wurde im späten 19. Jahrhundert geprägt, um das europäische, weit verbreitete Phänomen des Hasses und der Feindseligkeit gegenüber Juden zu beschreiben.

Der Antisemitismus hat eine lange und komplexe Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Im mittelalterlichen Europa waren Juden häufig Diskriminierung, Gewalt und Vertreibung ausgesetzt und wurden verschiedener Verbrechen und Verschwörungen beschuldigt. In der Neuzeit erreichte der Antisemitismus seinen Höhepunkt während des Nazi-Regimes in Deutschland, das während des Zweiten Weltkriegs eine Politik der Verfolgung und des Völkermords an der jüdischen Bevölkerung betrieb.

Antisemitismus kann viele Formen annehmen, darunter verbale und körperliche Angriffe, Stereotypen, Verschwörungstheorien und diskriminierende Maßnahmen. Er wird oft durch falsche oder übertriebene Vorstellungen über jüdische Menschen genährt, wie z. B. die Idee, dass sie gierig, manipulativ oder illoyal sind. Antisemitismus kann auch durch Kritik am Staat Israel zum Ausdruck kommen, die manchmal als Deckmantel für antijüdische Gefühle verwendet wird.

Antisemitismus gilt weithin als eine Form der Bigotterie und wird von vielen Regierungen, Organisationen und Einzelpersonen auf der ganzen Welt verurteilt. Dennoch ist er in vielen Gesellschaften ein hartnäckiges und allgegenwärtiges Problem.