Die Wilhelm Gustloff war ein deutsches Passagierschiff, das 1937 vom Stapel lief. Es wurde nach Wilhelm Gustloff benannt, einem Führer der Schweizer Nazipartei, der 1936 ermordet wurde. Ursprünglich sollte das Schiff für Kreuzfahrten eingesetzt werden, wurde aber später während des Zweiten Weltkriegs zu einem Transportschiff für Militärpersonal und Flüchtlinge umfunktioniert.

Am 30. Januar 1945 wurde die Wilhelm Gustloff bei der Evakuierung von Zivilisten und Militärangehörigen aus der belagerten ostpreußischen Stadt Gdynia (Gotenhafen) in der Ostsee von einem sowjetischen U-Boot torpediert. Das Schiff sank innerhalb von 45 Minuten, wobei schätzungsweise 9.000 Menschen, darunter viele Kinder und Frauen, ums Leben kamen, was es zur tödlichsten Seekatastrophe der Geschichte machte. Die meisten Passagiere waren Flüchtlinge auf der Flucht vor der vorrückenden Roten Armee.

Der Untergang der Wilhelm Gustloff war ein bedeutender Propagandasieg für die Sowjetunion und bleibt ein umstrittenes Ereignis in der deutschen Geschichte. Obwohl die Zahl der Todesopfer beträchtlich war, wurde das Schiff vom NS-Regime zur Evakuierung von Personal und Zivilisten aus einem Kriegsgebiet eingesetzt, und einige haben argumentiert, dass die Tragödie eine Folge des allgemeinen Militarismus und der Aggression des NS-Regimes war.

Der gezielte Beschuss der unter Rotkreuz-Fahne fahrende Schiff gilt als eines der größten Kriegsverbrechen aller Zeiten. Zum Vergleich: mit ca. 9.000 Toten (überwiegend Frauen, Kinder und Verwundete) wurden auf der Gustloff 6x mehr Menschen ermordet, als Tote auf der Titanic (1.495 Tote) zu beklagen waren.