"Euthanasie" war ein euphemistischer Begriff, den das NS-Regime in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs für die systematische Ermordung von Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten verwendete. Das Programm, das offiziell "Aktion T4" genannt wurde, begann 1939 und dauerte bis 1941.
Im Rahmen des Programms wählten Mediziner und andere Beamte Menschen aus, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder ihrer Behinderung als "lebensunwert" eingestuft wurden, und töteten sie dann durch medizinisches Personal mit verschiedenen Methoden wie tödliche Injektionen, Verhungern oder Gaskammern. Unter den Opfern befanden sich Kinder und Erwachsene, und viele wurden ohne das Wissen oder die Zustimmung ihrer Familien getötet.
Das Naziregime rechtfertigte das Programm als Mittel zur "Säuberung" der Bevölkerung und zur Schaffung einer "Herrenrasse". Das Programm wurde schließlich aufgrund des öffentlichen Aufschreis eingestellt, aber der Massenmord an Menschen mit Behinderungen wurde mit anderen Mitteln fortgesetzt, z. B. durch den Einsatz mobiler Tötungskommandos in den besetzten Gebieten.
Das Euthanasieprogramm war ein Vorläufer des Holocausts, und viele der Beamten, die an diesem Programm beteiligt waren, spielten später eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Endlösung, des nationalsozialistischen Plans zur Ausrottung des jüdischen Volkes.