Der Schlieffen-Plan war ein militärstrategischer Plan, der vom deutschen Generalstab in den Jahren 1905-1906 entwickelt wurde. Er wurde nach seinem Hauptarchitekten, Graf Alfred von Schlieffen, benannt, der zu dieser Zeit Chef des deutschen Generalstabs war.

Der Plan sollte es Deutschland ermöglichen, Frankreich im Falle eines Zweifrontenkriegs gegen Frankreich und Russland schnell zu besiegen. Er sah eine rasche und massive Invasion Frankreichs über das neutrale Belgien und Luxemburg vor, gefolgt von einem schnellen Marsch auf Paris. Ziel war es, die französische Armee einzukesseln und zu besiegen, bevor Russland vollständig mobilisieren und in den Konflikt eingreifen konnte.

Der Schlieffen-Plan wurde im August 1914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs, in die Tat umgesetzt. Der Plan scheiterte jedoch letztendlich aufgrund einer Kombination von Faktoren, darunter belgischer Widerstand, unerwartete Verzögerungen und die Fähigkeit der französischen Armee, in der Schlacht an der Marne eine Gegenoffensive zu starten. Das Scheitern des Plans führte zu einem langwierigen und kostspieligen Zermürbungskrieg an der Westfront, der vier Jahre andauerte.