Es war wieder soweit: Am 24.02.08 stand wieder die Verleihung des Oscar-Filmpreises vor der Tür. Fast schon zwangsweise wird man mit den Ergebnissen konfrontiert und siehe da: als “bester fremdsprachiger Film” gewinnt der österreichisch-deutsche Film “Die Fälscher“.

Der auf einer realen Geschichte basierende Film thematisiert die Geldfälschungen der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg, der sogenannten “Aktion Bernhard“. Kurzzusammenfassung: KZ-Häftlinge fälschen für die Nationalsozialisten im großen Stil ausländische Währungen. Hierfür werden inhaftierte Spezialisten ausgesucht, denen perfekte Fälschungen gelingen, wofür Sie im Lager mit “priviligierten” Rechten ausgestattet werden (Essen, duschen, etc.). Zum Kriegsende bringen sich einige SS-Schergen in Sicherheit und die Fälscher werden zunächst als Helfer der Nazis beschuldigt.

Der Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky meinte zu seiner Motivation zu dem von zahlreichen, v.a. staatlichen Stellen geförderten Film:

“Wenn man in einem Land lebt, wo die rechtspopulistische Parteien FPÖ und BZÖ mit ihrer unerträglichen ideologischen Nähe zu nationalsozialistischem Denken konstant um die 20% der Wähler gewinnen und genauso unerträglicherweise sogar an der Regierung beteiligt wurden, hat man schon mal das dringende Bedürfnis, sich mit so einem Thema auseinander zu setzen.”

… womit wieder ein direkter Zusammenhang zwischen dem Zweiten Weltkrieg und aktueller Politik gezogen wurde.

Deutsche Oscar/-nominierungen zum Thema (Zweiter Welt)krieg… war da nicht schon mal was?

  • Oscar 2008: “Die Fälscher” (Bester fremdsprachiger Film)
  • Oscar 2007: “Das Leben der Anderen” (Bester fremdsprachiger Film)
  • Oscar 2006: “Sophie Scholl – Die letzten Tage” (Nominierung Bester fremdsprachiger Film)
  • Oscar 2004: “Der Untergang” (Nominierung Bester fremdsprachiger Film)
  • Weiter zahlreiche Meilensteine wie “Das Boot” (1981), die Blechtrommel (1979), Jakob der Lügner (1975) bis hin zu “Die Brücke” (1959) und “Der Hauptmann von Köpenick” (1956)

Man bekommt die unterschwellige Gewissheit, dass sich deutsche Filme in den USA immer noch vor allem dann durchsetzen, wenn Sie sich (möglichst) kritisch mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Nationalsozialismus oder zumindest dem Krieg an sich auseinandersetzen (man denke an das Drama bei der Nominierung von “Das Boot”)… und fragt sich, welche Personen bzw. Lobbys mit welchen Interessen eigentlich hinter den Nominierungsprozessen stecken.

Oder entspricht dies immer noch die internationale Sichtweise bzw. der gewollten auf das heutige Deutschland?